Bibelleser-Brief AT – 21 – Sprüche – Prediger – Hoheslied

„Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Die Toren verachten Weisheit und Zucht.“

Sprüche 1,7

– Unsere Herausforderung –

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Liebe Bibel-Entdecker,

was würden wir antworten, wenn der Herr uns in dieser Nacht fragen würde:

„Bitte, was ich dir geben soll!“ (1Kö 3,5)

Ich bin mir nicht sicher, ob jeder als Erstes den Wunsch hätte, „ein verständiges Herz“ zu bekommen, wie Salomo es tat. Reichtum, Erfolg, Zerstreuung, Reisen und ein schönes Auto – das sind eher die Wünsche der meisten Menschen um uns herum.

„Ein verständiges Herz“ ist jedoch eine Bitte, die Gott wohlgefällig ist, und diese dürfen wir immer vor ihn bringen.

Jak 1,5: „Wenn es aber jemand unter euch an Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott (…), so wird sie ihm gegeben werden.“

Wenn man in seinen eigenen Augen schon weise ist, kann man nicht so beten. Aber Salomo hatte keine hohe Meinung von sich selbst.

Sprüche 26,12: „Siehst du einen Mann, der sich selbst für weise hält, so kannst du für einen Toren mehr Hoffnung haben als für ihn!"

1Kö 3,7+9: „Weil du nun, o HERR, mein Gott, deinen Knecht zum König gemacht hast anstelle meines Vaters David, ich aber ein junger Bursche bin, der weder aus- noch einzuziehen weiß; (…) 9 so gib du deinem Knecht doch ein verständiges Herz, dass er dein Volk zu richten versteht und unterscheiden kann, was Gut und Böse ist.“

Beachten wir, dass es hier um das Herz geht – nicht um den Kopf – um verständig zu werden. Die Liebe zum Herrn ist der Schlüssel zu wahrem Verständnis.

Ich wünsche dir eine gesegnete Lektüre.

Holger Volz

(Aus: "Ährenlese im Alten Testament", Beröa Verlag)

– Zahlen und Fakten –

Wichtige Personen

– Überblick –

Salomo war für seine Weisheit berühmt, und das Buch der Sprüche vermittelt uns einen Eindruck davon. Neben diesem Buch hat König Salomo auch die Bücher Prediger und Hohelied verfasst. Daher werden wir diese drei Bücher im heutigen Rundbrief gemeinsam betrachten.

Spr 1,1-4: „[Dies sind die] Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, 2 die dazu dienen, dass man Weisheit und Unterweisung erkenne (…) 4 damit den Unverständigen Klugheit verliehen werde, den jungen Männern Erkenntnis und Besonnenheit.“

Das Buch der Sprüche ist so modern wie die heutige Zeit. Es beschäftigt sich mit den Problemen des Lebens, mit denen wir alle konfrontiert sind. Wenn man überhaupt von einem Buch der Bibel sagen kann, dass es besonders für junge Menschen geschrieben ist, dann von diesem. Es ist die beste Sammlung von gesundem und geheiligtem Verstand, die die Welt kennt. Es wurde mit der Absicht verfasst, dass junge Menschen nicht die gleichen traurigen Fehler begehen müssen, die ihre Eltern begangen haben.

Die Kapitel 1-9 bilden die Einleitung. Sie enthalten keine eigentlichen Sprüche, sondern Prinzipien, wie man zur Weisheit gelangt. Dabei handelt es sich im Allgemeinen nicht um kurze Merksätze, sondern um längere Abschnitte zum Thema: "Wie erlange ich Weisheit?".

Die Kapitel 10-29 enthalten die eigentlichen Sprüche in Form kurzer Merksätze. Ein Merkmal dieser Sprüche ist, dass sie kurz und prägnant sind. Der Weise fasst sich kurz und benutzt nicht viele Worte. Dabei handelt es sich um einfache moralische Aussagen oder Illustrationen, die grundlegende Wahrheiten und Lebensweisheiten hervorheben. Die Leser sollen diese nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern auch in ihrem Leben anwenden.

Kapitel 30 gehört eher zum Bereich „Rätsel“ oder „verschlungene Rede“. Es sind die Worte Agurs, die an manchen Stellen schwer zu verstehen sind.

In Kapitel 31 wird eine Frau beschrieben, so wie Gott sie sich vorstellt. Praktisch gesehen ist es unmöglich, dass eine Frau all diese Anforderungen erfüllt. Deshalb ist die in diesem Kapitel beschriebene Frau eher als Bild der Braut Christi zu verstehen. Dabei kann es sich einerseits um das Volk Israel im Alten Testament und andererseits um die Gemeinde Gottes im Neuen Testament handeln.

Was ist das Ziel der Sprüche?

Die Sprüche sollen dem Leser auf seinem Lebensweg Ratschläge geben und ihn vor vielfältigen Gefahren bewahren.

• vor falschen Menschen
• vor fremden Frauen
• vor übermäßigem Schlaf
• vor übermäßigem Alkohol
• vor dem Reden über andere Menschen
• vor Unehrlichkeit
  

Pred 12,13: „Lasst uns die Summe aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus.“

In diesem Buch finden wir Menschen, die „unter der Sonne leben“. Die Formulierung „unter der Sonne“ ist ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis des Buches. Die Menschen leben sozusagen auf einer Bühne. Auf dieser Bühne kommen und gehen die Geschlechter. Jedes Geschlecht spielt für eine gewisse Zeit eine Rolle und verschwindet dann wieder. Dieses immer gleiche Spiel ist auf Dauer langweilig und sinnlos.

Gott hat den Menschen „die Ewigkeit ins Herz gelegt“ (3,11). Daher weiß der Mensch, dass es mehr gibt als nur das Diesseits. Der Prediger fordert die Menschen deshalb auf, ihren Schöpfer und sein Gebot zu fürchten (3,14; 8,12). Denn das Wort Gottes ist wahr (12,10) und wer Gott fürchtet und seine Gebote hält, ist ein „ganzer Mensch“ (12,13). Ein Mensch ohne Gott und ohne Leben im Licht der Ewigkeit ist „an und für sich wie das Vieh“ (3,18).

Salomo schrieb das Buch Prediger als Warnung an all diejenigen, die versuchen, ihre Freude ohne Gott zu finden. Salomos Suche nach Glück durch Erfahrungen und Philosophie war ohne Gott zum Scheitern verurteilt. Christus kam nicht in die Welt, um das Leben der Menschen erträglicher zu machen. Er kam, damit wir Leben „im Überfluss“ haben (Joh 10,9-10). Christus ist und bleibt „der gute Hirte“, die Quelle aller Weisheit (12,11). Deshalb ist jeder Versuch ohne Christus sinnlos.

Was ist der Sinn des Lebens?

Machen Freunde, Erfolg, Geld oder Anerkennung glücklich? König Salomo hatte die Möglichkeit, alles auszuprobieren, was dem Leben Sinn verleihen könnte. Er kostete diese Gelegenheit voll aus! Am Ende jedoch war alles „Nichtigkeit“. Salomo begreift, dass es nur einen wahren Weg gibt, um den Sinn des Lebens zu finden: „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das macht den ganzen Menschen aus“ (12,13).

Hoh 8,6: „Denn die Liebe ist stark wie der Tod (…); ihre Glut ist Feuerglut, eine Flamme des HERRN.“

Im Mittelpunkt dieses lebensnahen, dramatischen Liebesliedes stehen zwei Menschen. König Salomo nimmt die Rolle des „Geliebten“ ein. Die Identität von Sulamit bleibt schleierhaft.

Hinter diesem Lied steckt laut einem Ausleger wahrscheinlich folgende Geschichte:

König Salomo besaß einen Weinberg. Er übergab diesen einigen Hütern (8,11), einer Familie aus Ephraim. Der Vater lebte nicht mehr. Es gab nur eine Mutter (2,4) mit wenigstens zwei Söhnen und zwei Töchtern. Die jüngste Tochter war noch relativ klein (8,8). Die ältere Tochter, „Sulamit“, wurde von ihren Brüdern gezwungen, den Weinberg zu hüten. Dadurch kam sie kaum dazu, auf sich selbst zu achten. Sie musste viel arbeiten. Sie war immer draußen und deshalb „schwärzlich“ (1,6). Sie schämte sich dafür, denn zu dieser Zeit war es schön, wenn man nicht braun war – genau umgekehrt wie heute.

Eines Tages kam König Salomo im Norden des Landes vorbei, wo sich diese Weinberge befanden. Dort sah er Sulamit. Sie erkannte ihn nicht als König. Sie meinte, er sei ein Hirte. Lange Geschichte, kurzer Sinn: Die beiden verliebten sich ineinander. Der König kehrte nach Jerusalem zurück. Er sagte ihr aber, dass er eines Tages zurückkommen werde, um sie abzuholen. Sulamit träumte weiter von ihrem Hirten. Ihre Brüder schenkten ihren Erzählungen keinen Glauben und schickten sie wieder an die Arbeit.

Nach langer Zeit erscheint plötzlich eine Sänfte des Königs. Er lässt sie abholen und in sein Haus bringen. Dann findet die Hochzeit statt.

Eigentlich ist das die Geschichte unseres Lebens bzw. die Geschichte Israels. Auch für uns gilt, dass ein König und Hirte gekommen ist. Er hat unsere Herzen berührt und angesprochen. Er ist in seine Heimat zurückgegangen. Er hat uns jedoch versprochen, zurückzukommen und uns mitzunehmen, um dorthin zu gehen, wo er schon immer war. Wir warten auf ihn. Und eines Tages wird er kommen und uns mitnehmen.


Es ist interessant zu sehen, wie fast jeder, der etwas zum Hohelied geschrieben hat, es ein wenig anders deutet. Im Wesentlichen gibt es die folgenden Auslegungen:

1. Es ist einfach ein Liebeslied. Man kann daraus für das praktische Leben zwischen Mann und Frau lernen.
2. Das Buch spricht von unserem persönlichen Verhältnis zu Jesus Christus. In dieser Beziehung geht es auf und ab.
3. In diesem Buch geht es um Jesus Christus und seine Gemeinde.

Christus im Hohelied
Im Hohelied wird beschrieben, wie Gott sich die Beziehung zu seinem auserwählten Volk vorstellt. Der Bericht geht sogar so weit, dass er die von Gott gewünschte Beziehung zu dem einzelnen Gläubigen widerspiegelt. Jesus Christus hat uns aus Liebe erlöst. Für diese Errettung wollen auch wir ihn ewig lieben.

Hoh 7,11: „Ich gehöre meinem Geliebten, und sein Verlangen steht nach mir!“

 – Kurzvideo –

– Zoom-Meeting –

Ich würde mich freuen, wenn du dabei bist. Um das Meeting zu starten, kannst du den folgenden Link verwenden (auf dem Smartphone wirst du ggf. zum Download der Zoom-App aufgefordert). Um das Meeting zu starten, kannst du den folgenden Link verwenden (auf dem Smartphone wirst du ggf. zum Download der Zoom-App aufgefordert).

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