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Bibelleser-Brief AT – 36 – Klagelieder

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Thema: Jeremia

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„Der HERR hat vollbracht, was er sich vorgenommen hatte;

er hat sein Wort genau erfüllt, das er von alters her hat verkündigen lassen.“

Kla 2,17a

Unsere Herausforderung

>> Die Klagelieder Jeremias <<

Klagen statt Jammern


Liebe Bibel-Entdecker,


es ist furchtbar, was die Juden erleben mussten. Ihre Heimat wurde verwüstet, ihr Tempel zerstört und ihre Freiheit war dahin. Ihr Alltag war von Sorgen geprägt. Was sollte man da anderes tun, als Klagelieder anzustimmen? Aber sollten gläubige Menschen nicht in allen Lagen dankbar sein? Ist Klagen nicht unpassend für einen Menschen, der sich zu Gott hält? Die Antwort, die wir in der Bibel finden, lautet: Klagen ist erlaubt!


Dabei ist zu beachten: Klagen ist nicht Jammern! Jammern dreht sich im Kreis und findet kein Ende. Klagen hingegen ist zielgerichtet. Es zielt darauf ab, eine Änderung herbeizuführen und von Gott Hoffnung sowie eine neue Perspektive fürs Leben zu erhalten. Die Klagelieder heißen schließlich nicht Jammerlieder! Wir dürfen Gott alles klagen, was uns bedrückt. Wir dürfen zu unserem Kummer stehen und müssen nichts schönreden oder in uns hineinfressen.


Ich wünsche dir eine gesegnete Lektüre.


Holger Volz


(aus: Mein Bibellese-Projekt, Bibellesebund)

– Überblick –

Zeit

ca. 586 v. Chr.

 

Kapitel

Inhalt

1

Jerusalems Verwüstung

2

Gottes Zorngericht

3

Das Leiden des Propheten und Gottes Barmherzigkeit

4

Der Untergang Jerusalems

5

Gebet um Wiederherstellung


Die Klagelieder („Ach“, „Wehe“) des Propheten Jeremia sind Trauergesänge über die Zerstörung Jerusalems im Jahr 587 v. Chr. In den fünf Liedern wird das Mitgefühl des Propheten sowie die Herzenshaltung Gottes deutlich. Die schrecklichen Bedingungen nach der Zerstörung Jerusalems werden darin anschaulich geschildert.


In keinem anderen alttestamentlichen Buch finden sich derart offenkundige Beschreibungen von Kummer und Schmerz, weshalb dieses Buch den Titel "Klagelieder" trägt. Indem Jeremia uns einen Einblick in seinen Schmerz und sein Elend gewährt, lehrt er die Gläubigen, richtig mit Leid umzugehen.


Bereits 800 Jahre zuvor hatte Josua die Vertreibung vorhergesagt. Jetzt hatte Jeremia über 40 Jahre lang das zukünftige Gericht vorausgesagt und wurde vom Volk für seine Gerichtsankündigungen verspottet. Als das Gericht schließlich über das ungläubige Volk hereinbrach, reagierte Jeremia mit großer Trauer und Mitleid für sein widerspenstiges Volk. Er freute sich keineswegs über das Eintreffen seiner Prophezeiungen.

 

Das Buch besteht aus 7 × 22 Versen (22 ist die Anzahl der Buchstaben im hebräischen Alphabet). Das erste, zweite und vierte Lied bestehen jeweils aus 22 Versen, die in alphabetischer Reihenfolge mit den Anfangsbuchstaben des hebräischen Alphabets beginnen. Das dritte Lied nimmt eine Schlüsselstellung ein. Es besteht aus 66 Versen, von denen jeweils drei mit demselben Anfangsbuchstaben beginnen. Das fünfte Lied hat wieder 22 Verse, ist aber nicht alphabetisch angeordnet.




1: Jerusalems Verwüstung


Die ersten beiden Lieder sind ein Rückblick auf die Zerstörung und das Leid, das durch Gottes Gericht über die abtrünnige Stadt Jerusalem gekommen ist.


In den Versen 1–11 wird die völlige Zerstörung der Stadt beschreiben. „Jerusalem hat schwer gesündigt; Darum ist sie zur Abscheu geworden. (…) Sie hat ihr Ende nicht bedacht“ (1,8–9). Die Kostbarkeiten des Heiligtums wurden von den Babyloniern geraubt (1,10) und das Volk ist auf der Suche nach Brot (1,11).

Auf die eher objektive Beschreibung in den ersten Versen folgt in den Versen 12–17 eine Wehklage. In diesem Abschnitt wird Jerusalem personifiziert. Die Stadt wurde verbrannt und zur Ruine gemacht (1,13).

 

Die Verse 18–19 geben das Bekenntnis der Juden wieder.


Kla 1,18a: „Der HERR ist gerecht; denn ich bin widerspenstig gewesen gegen sein Reden.


In den Versen 20–22 folgt schließlich das Gebet des Volkes. Juda bittet darin Gott, die Bosheit seiner Feinde zu vergelten (1,22).




2: Gottes Zorngericht


Im ersten Kapitel wurden die Feinde Israels für sein Unglück verantwortlich gemacht. Diese Sichtweise ändert sich nun. Ab Kapitel 2 wird alles, was geschehen ist, als Handeln Gottes gesehen. Grund für den göttlichen Zorn sind die falschen Propheten, die das Volk nicht gewarnt, sondern „Aussprüche voll Trug und Verführung“ geweissagt haben (2,14). Deshalb musste Gott seine Androhungen wahr machen und das angekündigte Gericht ausführen.


Kla 2,17: „Der HERR hat vollbracht, was er sich vorgenommen hatte; er hat sein Wort genau erfüllt, das er von alters her hat verkündigen lassen; er hat schonungslos zerstört; er hat den Feind über dich frohlocken lassen und das Horn deiner Widersacher erhöht.


Die Trostlosigkeit des Propheten angesichts der Zerstörung Jerusalems ist grenzenlos (2,11). Zwar haben der König, die Priester, die Propheten und der größte Teil des Volkes die Schläge verdient (2,14), doch gibt es auch viele Unschuldige, die leiden.


Auch der Herr Jesus weinte über Jerusalem. Auch er wurde geschlagen, obwohl er nicht selbst für das Leid der Menschen verantwortlich war.




3: Das Leiden des Propheten und Gottes Barmherzigkeit


Mit dem dritten Kapitel kommen wir zum Kern des Buches und zur tiefsten Verzweiflung des Propheten Jeremia. Der Prophet spricht über seine eigenen Leiden, in denen das Leiden Jesu Christi durchscheint (3,1–20). Auch Jesus Christus hat unser Gericht getragen, obwohl er selbst völlig unschuldig war. Auch Jeremia ist am Gericht über Israel unschuldig. Dennoch nimmt er die Ungerechtigkeiten des Volkes auf sich und nimmt auch die Strafe für sich persönlich an.

 

Kla 3,1: „Ich bin der Mann, der tief gebeugt worden ist durch die Rute seines Zorns.

 

Darauf folgt eine tröstliche Erinnerung an die Gnade Gottes, die schon vielen angefochtenen Gläubigen geholfen hat (3,21–41).

 

Kla 3,22–23: „Gnadenbeweise des HERRN sind's, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; 23 sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß!

 

Der letzte Teil des Kapitels ist ein Gebet zum Herrn (3,42–66).




4: Der Untergang Jerusalems


Hier wird der Gegensatz zwischen dem gegenwärtigen Jerusalem und seiner früheren Pracht deutlich. Es ist ein wehmütiger Rückblick auf das furchtbare Gericht über die Stadt. 


Kla 4,5: „Die sonst Leckerbissen aßen, verschmachten auf den Gassen; die auf Purpurlagern ruhten, sind jetzt froh über Misthaufen.

 

Zur Zeit seiner Blüte sah alles glanzvoll aus. Leider handelte es sich jedoch nur um einen trügerischen Glanz. Erinnern wir uns daran, dass Prüfungen den wahren Zustand offenbaren. Jerusalem hatte die Gehorsamsprüfung Gottes nicht bestanden. Die Verderbtheit in Israel griff bis zu den „Geweihten“ (4,7) durch, die sich durch ihre völlige Absonderung für Gott auszeichnen sollten. Und was die Führer des Volkes, die Priester und Propheten, betraf: Sie hatten das Blut der Gerechten vergossen (4,13).

 

Noch konnten die Edomiter schadenfroh jubeln und sich am Fall Jerusalems erfreuen. „Aber der Kelch wird auch an dich kommen.“ (4,21). Bald wird das Gericht über Edom kommen, während Jerusalem wiederhergestellt wird.


Kla 4,22: „Du Tochter Zion, deine Schuld ist getilgt; (...) deine Schuld aber, du Tochter Edom, sucht er heim, deine Sünden deckt er auf!




5: Gebet um Wiederherstellung


Dieses Kapitel ist ein Gebet zu Gott, dass er wieder an Jerusalem gedenken und Israel Umkehr gewähren möge. In einer letzten Klage beschreibt der Überrest des Volkes seinen gegenwärtigen Zustand als traurig und demütigend. Nicht nur ihre Väter haben gesündigt, sondern auch sie selbst.

 

Kla 5,7: „Unsere Väter, die gesündigt haben, sind nicht mehr; wir müssen ihre Schuld tragen.

 

Kla 5,16: „Gefallen ist die Krone unseres Hauptes; wehe uns, dass wir gesündigt haben!

 

Der Mensch muss zu diesem Punkt gelangen, nachdem er vor Gott in Sünde gefallen ist. Die Erkenntnis der eigenen Sündhaftigkeit und der ehrliche Wunsch nach Erlösung sind die Voraussetzungen dafür, dass Gott dem Menschen vergeben kann. Im Gegensatz zu den Betrübten in diesem Kapitel dürfen wir heute wissen, dass Gott uns im Augenblick der Sündenbekenntnis auf der Grundlage des Werkes Christi bereits vergeben hat.


Kla 5,22: „Oder hast du uns gänzlich verworfen, bist du allzu sehr über uns erzürnt?

 

1Joh 1,9: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.


 – Kurzvideo –

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