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Bibelleser-Brief AT – 41 – Daniel

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Thema:Hesekiel

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Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn sein ist beides, Weisheit und Macht.

Dan 2,20

Unsere Herausforderung

>> Das Buch Daniel <<

Porträt eines gottesfürchtigen Mannes


Liebe Bibel-Entdecker,


lange bevor Daniel in der Löwengrube erprobt wurde, hatte er seinen Mut, seine Weisheit und Integrität bereits unter Beweis gestellt. Trotz seiner Jugend nahm er den Verlust seiner Familie und Heimat mit Würde und Fassung hin. Er gab seinen persönlichen Standard nie auf, auch nicht angesichts der äußeren Umstände oder der demütigenden Sklaverei.


Daniel diente Gott und dem König, ohne den Überblick zu verlieren. Als er unversehrt aus der Löwengrube stieg, wusste der König, dass Daniel unter dem Schutz Gottes stand. Der König verstand, dass Daniel ein absolut loyaler Mann war. Deshalb hinterließ Daniel seine Spuren in der Geschichte, denn er war ein wahrer Mann Gottes.


Ich wünsche dir eine gesegnete Lektüre.


Holger Volz

 

(aus: John F. MacArthurBasisinformationen zur Bibel, CLV-Verlag)

– Überblick –

Zeit

605–530 v. Chr.

 

Kapitel

Inhalt

1–6

Das Zeugnis Daniels und seiner Gefährten

7–12

Daniels Visionen über die zukünftige Weltgeschichte


Wichtige Personen


Daniel

Auch Beltsazar genannt; jüdischer Gefangener, der ein Berater des Königs wurde.

Nebukad-nezar

Mächtiger König von Babylon; er führte Daniel und andere Juden in die Gefangenschaft.

Sadrach
Mesach
Abednego

Die drei Freunde Daniels. Ihre ursprünglichen Namen waren Hananja, Misael und Asarja. Sie wurden mit Daniel nach Babylon deportiert. Gott hat sie aus dem Feuerofen gerettet.

Belsazar

Nebukadnezars Enkel und Nachfolger als König von Babylon.

Darius

Persischer Nachfolger Belsazars als Herrscher über Babylon. Durch List bewegten seine Berater ihn dazu, Daniel in die Löwengrube werfen zu lassen.



Das Buch Daniel („Gott ist mein Richter“) nimmt unter den prophetischen Büchern des Alten Testaments eine Sonderstellung ein, ebenso wie die Offenbarung im Neuen Testament. Beide Bücher gehören zur apokalyptischen Literatur und reichen mit ihren Visionen bis ans Ende unserer Zeit.


Das Buch beginnt im Jahr 605 v. Chr. mit der Eroberung Jerusalems durch die Babylonier. Der Bericht reicht bis zur Eroberung Babylons durch die Meder und Perser. Daniel wurde im Alter von 15 bis 20 Jahren nach Babylon verschleppt und stieg dort durch Gottes Vorsehung zu einem der höchsten Hofbeamten des babylonischen Reiches auf.




1–6: Das Zeugnis Daniels und seiner Gefährten


Kapitel 1: Vorbereitung von Daniel und seinen drei Freunden


Das erste Kapitel beginnt mit der Belagerung und Eroberung Jerusalems. Es erzählt von der Gefangennahme des jungen Propheten Daniel und seiner Freunde Hananja, Misael und Asarja sowie von ihrem neuen Leben am Hof Nebukadnezars von Babylon. 


In diesem Kapitel greift Gott auf zweifache Weise zugunsten Daniels und seiner Freunde ein. Erstens bewirkt er im Herzen des Aspenas, dass dieser ihnen wohlgesonnen ist. Zweitens lässt er die vier Jünglinge so gut aussehen, dass die Änderung ihrer Ernährung gerechtfertigt ist.


Dan 1,17: „Und Gott gab diesen vier jungen Männern Kenntnis und Verständnis für alle Schrift und Weisheit; Daniel aber machte er verständig in allen Gesichten und Träumen.



Kapitel 2: Der erste Traum Nebukadnezars – Das große Standbild


In diesem Kapitel wird von einem Traum Nebukadnezars berichtet, den er in seinem zweitem Regierungsjahr hatte. Er sieht darin die Abfolge der heidnischen Mächte in Form eines großen Standbildes. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht wird die Statue an ihren Füßen von einem Stein getroffen und stürzt zusammen. Der Stein wird anschließend zu einem großen Berg und nimmt die ganze Erde ein.


Dan 2,32–35: „Das Haupt dieses Bildes war aus gediegenem Gold, seine Brust und seine Arme aus Silber, sein Bauch und seine Lenden aus Erz, 33 seine Oberschenkel aus Eisen, seine Füße teils aus Eisen und teils aus Ton. 34 Du sahst zu, bis sich ein Stein losriss ohne Zutun von Menschenhänden und das Bild an seinen Füßen traf, die aus Eisen und Ton waren, und sie zermalmte. 35 (…) Der Stein aber, der das Bild zertrümmert hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde.


Das Bild stellte die vier heidnischen Weltreiche dar, die über das Volk der Juden herrschen würden. Nebukadnezar, ein absoluter Monarch (Babylon), war das Haupt aus Gold (2,38). Die Arme aus Silber stellten die Meder und Perser dar. Griechenland, das dritte Reich, war der Bauch und die Lenden aus Bronze. Das Römische Reich waren die beiden Beine aus Eisen (östliches und westliches Reich). Die Füße aus Eisen und Ton sind ein Bild des wiederbelebten Römischen Reiches.


Dabei ist der abnehmende Wert der Metalle und ihre zunehmende Härte (mit Ausnahme der Zehen aus Eisen und lehmigem Ton) zu beachten. Auffällig ist zudem, dass der Mensch seine Reiche durch wertvolle Metalle darstellt, während Gott diese Reiche als Raubtiere beschreibt (Kapitel 7). Jesus Christus ist der Stein, der nicht durch Hände losgebrochen wurde. Er wird die vier Reiche zerstören und über die ganze Erde herrschen. Sein Reich wird in Ewigkeit bestehen.

Daniel sieht auf sein Gebet hin die Vision des Königs und kann dem König anschließend auch die Deutung verkünden. 



Kapitel 3: Das goldene Standbild und die wunderbare Errettung


War es die Erinnerung an seinen Traum, die Nebukadnezar dazu veranlasste, in seinem Hochmut eine riesige goldene Statue zu errichten? Der König wollte die Anbetung seiner eigenen Person im Bild der Statue erzwingen. Damit erinnert uns diese Statue an das Bild des Tieres aus Off 13.


Off 13,15: „Und es wurde [dem Tier] gegeben, dem Bild des Tieres einen Geist zu verleihen, sodass das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.


Daniels Freunde verweigern jedoch die Anbetung des Standbildes. In dieser Hinsicht versinnbildlichen sie den gläubigen Überrest der Christenheit, der es in der Endzeit ebenfalls verweigern wird, das Bild des Tieres anzubeten. Nebukadnezar ließ die drei Freunde Daniels in den Feuerofen werfen. Doch im Feuerofen erleiden die drei nicht nur keinen Schaden, sondern sie haben auch eine wunderbare Begegnung mit dem „Sohn der Götter“, dem Herrn Jesus Christus (3,25).


Dan 3,25: „Siehe, ich sehe vier Männer mitten im Feuer frei umherwandeln, und es ist keine Verletzung an ihnen; und die Gestalt des vierten gleicht einem Sohn der Götter!


Nebukadnezar muss lernen, dass der Gott des Himmels auch im Reich Nebukadnezars die Schutzgewalt über sein gläubiges Volk ausübt. Obwohl Christen auch in das Feuer der Versuchung und sogar auf den Scheiterhaufen geraten können, sind sie dennoch in Ewigkeit siegreich – und sei es durch den Tod hindurch. 



Kapitel 4: Zweiter Traum Nebukadnezars – Der große Baum


In diesem Kapitel erzählt Nebukadnezar von seinem zweiten Traum.


Dan 4,7+9+11+12: „Ich schaute, und siehe, es stand ein Baum mitten auf der Erde, und seine Höhe war gewaltig. 9 Sein Laub war schön und seine Frucht reichlich, und Nahrung für alle fand sich an ihm; unter ihm suchten die Tiere des Feldes Schatten, und die Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen, und von ihm nährte sich alles Fleisch. 11 und [ein heiliger Wächter] rief mit gewaltiger Stimme und sprach: Haut den Baum um und schlagt seine Äste ab! Streift sein Laub ab und zerstreut seine Früchte; die Tiere unter ihm sollen wegfliehen und die Vögel von seinen Zweigen! 12 Aber seinen Wurzelstock sollt ihr in der Erde lassen, (…).


Daniel deutet dem König den Traum. Gottes Langmut gewährt ihm noch zwölf Monate, um mit seinen Sünden zu brechen. Doch anschließend kommt es genauso, wie der Prophet es gesagt hat. Die mächtigste Person der Erde verliert den Verstand und wird für sieben Jahre auf die Stufe eines unvernünftigen Tieres erniedrigt. Erst als er lernte, seine Augen zum Himmel zu erheben, wurde er wiederhergestellt.


Der große Baum stellt auch die Welt im Allgemeinen dar. Hochmütig und blühend steht er da, um alle Bedürfnisse und Lüste der Menschheit zu stillen. Die Welt vergisst jedoch, dass „der Höchste“ herrscht (4,21). Darum wird das Gericht über sie kommen.


Dan 4,31b: „Da lobte ich den Höchsten und pries und verherrlichte den, der ewig lebt, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht währt.



Kapitel 5: Das Gericht Gottes über König Belsazar


Daniel steht dem König Belsazar gegenüber, der ein Enkel Nebukadnezars ist. Es ist die letzte Nacht in Belsazars Leben und er weiß, dass es mit Babylon zu Ende geht. In dieser Situation lässt er ein letztes Mal die goldenen Gefäße aus dem Tempel in Jerusalem herbeibringen, um mit ihnen ein Trinkgelage zu veranstalten.


Dan 5,5+25: „Im selben Augenblick erschienen Finger einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand des königlichen Palastes; und der König sah die schreibende Hand. 25 So lautet aber die Schrift, die geschrieben steht: »Mene, mene, tekel upharsin!«


Belsazar ist erschrocken und will sich die Schrift von seinen Wahrsagern deuten lassen. Offenbar kennt er den Propheten Daniel nicht, weshalb er von seiner Mutter an ihn erinnert werden muss (5,11). Daniel hat diesem unbedeutenden Vasallen nicht viel zu sagen.


Dan 5,26–28: „»Mene« bedeutet: Gott hat die Tage deines Königtums gezählt und ihm ein Ende bereitet! 27 »Tekel« bedeutet: Du bist auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden worden! 28 »Peres« bedeutet: Dein Königreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben werden!


In derselben Nacht ging das Reich der Babylonier unter, die Stadt wurde von den Medern und Persern erobert und Belsazar wurde getötet.



Kapitel 6: Daniel in der Löwengrube


Das Reich des „Hauptes von Gold“ fand in einer einzigen Nacht sein Ende. Daniel erlebte dessen Anfänge mit und war 70 Jahre später auch bei seinem Fall zugegen. Mit derselben Gewissenhaftigkeit, mit der er unter dem eingebildeten Nebukadnezar und dem weltlichen Belsazar gedient hatte, diente er nun dem schwachen Darius. Diese Treue brachte ihm das Vertrauen des Königs ein – und den Neid seiner Kollegen. Durch eine Verschwörung bringen sie den König dazu, einen unwiderruflichen Beschluss zu unterschreiben.


Dan 6,8b: „(…) Jeder, der innerhalb von 30 Tagen irgendeine Bitte an irgendeinen Gott oder Menschen richtet, außer an dich allein, o König, soll in die Löwengrube geworfen werden.


Daniel konnte sich diesem ungerechten Beschluss nicht unterwerfen. Deshalb fiel er weiterhin dreimal am Tag vor Gott auf die Knie (6,11). Sofort stürmten die Männer auf ihn ein und brachten ihn vor den König. Dieser kann nicht anders, als Daniel in die Löwengrube zu werfen. Doch in der Löwengrube wiederholt sich das Wunder des Feuerofens aus Kapitel 3: Gottes allmächtige Hand bewahrt den alten Propheten und verschließt die Rachen der hungrigen Löwen (6,23).




7–12: Daniels Visionen über die zukünftige Weltgeschichte


In den ersten sechs Kapiteln haben wir das Leben Daniels kennengelernt. In den letzten sechs Kapiteln werden wir nun seine Weissagungen hören.



Kapitel 7: Die Vision von den vier Tieren


Nun ist Daniel an der Reihe, einen Traum zu haben. Der Inhalt dieses Traums ist derselbe wie der von Nebukadnezar im 2. Kapitel. Dieses Mal werden die vier aufeinanderfolgenden Weltreiche jedoch nicht als Standbild, sondern als das dargestellt, was sie in Wirklichkeit sind: Tiere, von denen das letzte das schlimmste ist.

  • Babylon: Löwe mit Adlerflügeln
  • Persien: Bär
  • Griechenland: Panther
  • Römisches Reich: Schreckliches Tier mit zehn Hörnern

Nach der Herrschaft dieser Tiere kommt der „Sohn des Menschen“ (7,13). Er steht im gleichen Verhältnis zu den Tieren wie der Stein in Nebukadnezars Traum zu den Materialien der Statue. Daniel erfährt, auf welche Weise der Stein die Statue zerstört. Die irdischen und zeitlichen Reiche der Nationen werden durch ein himmlisches und ewiges Reich ersetzt, das Gott dem Sohn des Menschen übergibt (7,27).



Kapitel 8: Die Vision vom Widder und vom Ziegenbock


Diese Vision betrifft die Beziehungen des zweiten Reichs (Persien) zum dritten Reich (Griechenland). Die medo-persische Herrschaft (Widder) musste durch das griechische Reich (Ziegenbock) geschlagen und ersetzt werden. Das griechische Reich zerfiel wiederum nach dem Tod Alexanders und wurde unter vier seiner Generäle aufgeteilt (8,8). Bemerkenswert ist, wie sich diese Vision in der Geschichte Punkt für Punkt bestätigt hat.



Kapitel 9: Daniels Gebet für sein Volk


In diesem Kapitel wird zunächst von einem Gebet Daniels berichtet. Aus den Schriften des Propheten Jeremia weiß er, dass die Gefangenschaft 70 Jahre dauern wird (9,2). Diese Zeit ist nun erfüllt. Daher wendet er sich als Fürsprecher für sein Volk an Gott und bittet ihn um Wiederherstellung. Als Antwort erhält Daniel vom Engel Gabriel eine Vision. Sie reicht vom Erlass des Kyros zum Bau der Stadt und des Tempels bis zur Ermordung des Messias Israels und endet mit der endgültigen Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n. Chr.


Daniel sieht nicht nur die Rückkehr ins Land siebzig Jahre nach der Vertreibung. Er sieht auch, dass gegen Ende von siebzig Mal sieben Jahren eine noch viel gewaltigere Übertretung stattfinden wird, die zum Untergang der Nation führen wird. Nun erfährt er auch, wer der Stein aus Kapitel 2 und der „Sohn des Menschen“ aus Kapitel 7 sind. Es ist ein und dieselbe Person, nämlich der Messias, der umgebracht werden und zugleich eine ewige Gerechtigkeit und eine ewige Vergebung der Sünden bewirken wird. Die 70 Jahrwochen bilden ebenso eine Einheit wie die 70 Jahre der babylonischen Gefangenschaft zur Zeit Daniels. Am Ende dieser 490 Jahre wird alles erfüllt sein. Diese bedeutende Vision möchte ich vollständig zitieren.


Dan 9,24–27: „Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt, um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben. 25 So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen; Straßen und Gräben werden wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. 26 Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteilwerden; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ans Ende wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen. 27 Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen, und neben dem Flügel werden Gräuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt.


Exkurs: Die Erfüllung der Vision

 

Der Startpunkt der 70 Wochen: Der Erlass von König Kyrus zum Wiederaufbau Jerusalems (vgl. Jesaja 44,28). Nach der Chronologie von David Cooper geschah dies im Jahr 457/456 v. Chr. Innerhalb von 49 Jahren wurden Stadt und Tempel wieder aufgebaut. Diese Ereignisse sind in den Büchern Esra und Nehemia überliefert. Die darauf folgenden 62 Jahrwochen, also die nächsten 434 Jahre, waren eine Übergangsphase bis zum Kommen des Gesalbten, des Messias. 


Die Summe beider Jahreszahlen ist 483 Jahre. Berechnen wir diese Jahre ab 457 v. Chr., so gelangen wir in das Jahr 26/27 n. Chr. In diesem Jahr begann der Herr seinen öffentlichen Dienst, indem er im Jordan getauft wurde. Ab diesem Augenblick war er in der Öffentlichkeit Israels der Gesalbte Gottes, der Messias.


Dan 9,25: „(…) bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen 7 Wochen und 62 Wochen (…)


Der Dienst des Herrn dauerte nach übereinstimmender Ansicht nahezu aller Christen dreieinhalb Jahre. Diese Zeit entsprach der ersten Hälfte der 70. Jahrwoche Daniels. Im Jahr 30 wurde der Herr am Passahfest der Juden als das wahre Passahlamm Gottes vor den Toren Jerusalems gekreuzigt. Mit dem Tod des Messias endeten aus der Sicht Gottes alle Opfer des Alten Bundes. Von diesem Zeitpunkt an hatten sie keine Gültigkeit mehr und waren nur noch Gräuel.


Dan 9,26: „Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, und ihm wird nichts zuteilwerden (…)


Dan 9,27: „(…) und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen (…)


Mit der Verurteilung und Überlieferung ihres Messias hatten die Juden ihre Übertretung endgültig zum Abschluss gebracht. Die Ermordung des Messias durch Menschen ist und bleibt das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Damit hatte das Volk des Alten Bundes seine Auserwählung endgültig verspielt. Gleichzeitig bestätigte Jesus Christus durch seinen Tod und sein Blut den neuen und ewigen Bund mit allen Menschen, die an ihn glauben würden. Das sind die „Vielen“ aus 9,27.


Der Aufbau der christlichen Urgemeinde begann nach der Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn in der zweiten Hälfte der siebzigsten Jahrwoche und dauerte bis etwa zur Apostelgeschichte 10, wo Petrus sein Zeugnis vor den Heiden in Caesarea gibt. So wie der Herr während der ersten Hälfte der siebzigsten Jahrwoche seinen Dienst unter Leiden und Verfolgung tat, so setzte die Gemeinde, der Leib Christi auf der Erde, diesen Dienst unter Leiden und Verfolgung fort.

 

Interessant: Das Buch der Offenbarung dehnt diese Leidenszeit der Gemeinde, die mit tatsächlichen dreieinhalb Jahren Dienst und Leiden in Israel begann, in symbolischer Sprache auf das gesamte Gemeindezeitalter bis zur Wiederkunft des Herrn aus (vgl. Off 11). Die Gemeinde wird in ihrem gesamten Dienst bis zum Ende ebenso zu leiden haben wie der Herr. Der öffentliche Dienst des Herrn als Messias Israels dauerte dreieinhalb wirkliche Jahre. Der Dienst der Gemeinde auf der Erde dauert symbolisch ebenfalls dreieinhalb Jahre, nämlich bis zur Wiederkunft des Herrn.

 

Für das alte Israel als Nation blieb nur noch das Ende. Aufgrund der von Daniel vorausgesagten Gräuel kam es im Jahr 70 n. Chr. schließlich zur Zerstörung des Tempels und der Stadt Jerusalem durch den römischen Fürsten und späteren Kaiser Titus.


Bereits im Jahr 67/68 hatte die Belagerung begonnen. Die Christen in Israel sahen zu diesem Zeitpunkt den „Gräuel der Verwüstung", nämlich das Heer des Titus und die römischen Feldzeichen, vor denen sich die Römer in Anbetung ihres Kaisers und ihrer Götzen niederbeugten, in Judäa und in der Umgebung von Jerusalem stehen. Sie erinnerten sich an die Weissagung des Herrn (Mt 24,15; Lk 21,20), die ihnen von den Aposteln mitgeteilt worden war, und flohen aus der Stadt, als Vespasian nach Rom reisen musste, um sich nach dem Tod Neros im Jahr 68 gegen dessen mögliche Nachfolger durchzusetzen und sich zum Kaiser krönen zu lassen. Kurz darauf kehrte sein Sohn und späterer Nachfolger Titus zurück und vollendete das Werk seines Vaters. Mehr als eine Million Juden fanden in Jerusalem den Tod. Soweit wir wissen, kam jedoch kein messianischer Jude ums Leben.

 

Somit wurde die Prophetie aus Daniel 9 in Jesus Christus vollständig erfüllt.



Kapitel 10–12: Weitere Visionen Daniels


Daniels letzte Vision kommt im dritten Jahr des Kyros, also bereits nach dem Erlass zum Wiederaufbau der Stadt und des Tempels. In dieser Vision zeigt Gott seinem Diener nicht nur, was sich während der kommenden 490 Jahre bis zur Ankunft des Messias im Land ereignen wird, sondern er lässt ihn auch das Ende der Nation des Alten Bundes im Jahr 70 n. Chr. sehen. Daniel darf sogar einen schemenhaften Blick in das Evangeliumszeitalter werfen, das in die Auferstehung aller Menschen zum letzten Gericht bei der Wiederkunft des Herrn einmündet.


In Kapitel 10 wird über die Lenkung der Nationen durch mächtige Engel im unsichtbaren Bereich gesprochen und der Engel Michael als der Engel des Volkes Gottes erwähnt. Die Engel Gottes kämpfen gegen die Engel des Bösen, also gegen die dämonischen Mächte. Die menschlichen Herrscher sind in diesem großen Spiel nur Marionetten, die aus dem unsichtbaren Bereich heraus gelenkt werden.


In Kapitel 11 erhält der Prophet einen detaillierten Überblick über die Ereignisse im Perserreich und im darauffolgenden griechischen Reich sowie einen Ausblick auf die Ereignisse des Makkabäerreiches bis zu dessen Ende. Historiker haben die geschilderten Ereignisse bis ins Detail erforscht und die atemberaubende Genauigkeit dieser Prophetie dokumentiert. Die Verse 1–4 handeln von der Zeit Kyros´ bis zu Xerxes, der von Alexander dem Großen besiegt wurde. Die Verse 5–19 handeln von den Nachfolgern Alexanders, unter denen das Reich in vier Teile zerfiel, sowie von den damit verbundenen Kriegen. Die Verse 21–35 handeln von dem grausamen Antiochus Epiphanes, der mit den Makkabäern im Kampf stand und schließlich von ihnen besiegt wurde.

 

In Kapitel 12 wird schließlich über die letzten der letzten Tage gesprochen. Dies könnte sich entweder auf Israel als Nation beziehen. In diesem Fall würde die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. beschrieben werden. Es könnte sich aber auch auf das Ende des Gemeindezeitalters und die Wiederkunft Christi beziehen.

 

Dan 12,1: „Zu jener Zeit wird sich der große Fürst Michael erheben, der für die Kinder deines Volkes einsteht; denn es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie es noch keine gab, seitdem es Völker gibt, bis zu dieser Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, der sich in dem Buch eingeschrieben findet.

 

 

Welch ein Prophet war Daniel! Welche gewaltigen Dinge wurden ihm geoffenbart!


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