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Bibelleser-Brief AT – 44 – Haggai

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15.12.2025 | 20:00–21:30 Uhr

Thema: Esther / Esra

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So achtet nun aufmerksam darauf, (...) von dem Tag an, da der Grundstein zum Tempel des HERRN gelegt worden ist, achtet darauf! 19 (...) Von diesem Tag an will ich segnen!

Haggai 2,18–19

Unsere Herausforderung

>> Der Prophet Haggai <<

Das JOY-Prinzip


Liebe Bibel-Entdecker,


in Notsituationen fällt es manchmal schwer, den Blick von sich selbst weg und auf Gott und andere zu lenken. Man ist so von der eigenen Not eingenommen, dass die Welt um einen herum verblasst. In einer solchen Situation befand sich das Volk Israel, als es nach der 70-jährigen Gefangenschaft in sein Land zurückkehrte. Die Menschen kämpften ums Überleben – wo sollte da noch die Zeit und das Geld für den Bau des Tempels herkommen?


Doch Gott sieht das anders: Er will immer an erster Stelle stehen und wird uns segnen, wenn wir ihm den ersten Platz in unserem Leben einräumen. Dieses Prinzip Gottes können wir uns mit den drei Buchstaben JOY merken. Dabei steht JOY für die folgenden Punkte:

  • Jesus first
  • Others next
  • Yourself last.

Wenn wir diese Reihenfolge befolgen, kann Gott uns mit Segen und echter Freude (engl. „joy“) beschenken. Die entscheidende Frage lautet also: Verfolgen wir in unserem Leben Gottes Ziele oder unsere eigenen? Vielleicht muss Gott auch uns von Zeit zu Zeit einen Propheten wie Haggai schicken, der uns daran erinnert, unseren Fokus wieder richtig auszurichten.


Ich wünsche dir eine gesegnete Lektüre.


Holger Volz

– Überblick –

Zeit

ca. 520 v. Chr.

 

Kapitel

Inhalt

1

Aufruf zum Wiederaufbau des Tempels

2

Die Herrlichkeit des zukünftigen Tempels



Der Prophet Haggai („Meine Feste“) ist der erste der drei nachexilischen Propheten. Die anderen beiden sind Sacharja und Maleachi. Haggai gehörte höchstwahrscheinlich selbst zu den Rückkehrern. Er kehrte vermutlich mit dem ersten großen Zug von Juden unter Serubbabel und Jeschua um 537/536 v. Chr. nach Jerusalem zurück. Die Worte des Propheten wurden innerhalb von vier Monaten in Jerusalem ausgesprochen. In seinem Buch geht es hauptsächlich um die Verzögerung des Tempelbaus.

Der Perserkönig Kyros hatte den Befehl zum Wiederaufbau der Stadt und des Tempels erlassen. Aufgrund äußerer Widerstände und Mutlosigkeit im Volk kam der Bau jedoch in einem sehr frühen Stadium zum Stillstand. Dieser Stillstand dauerte etwa 16 Jahre, bis zum zweiten Regierungsjahr des Königs Darius. Infolge der Prophetien Haggais und Sacharjas wurde der Bau schließlich wieder aufgenommen und innerhalb von vier Jahren vollendet.


Die Prophetie Haggais ist eng mit der Situation des Volkes und dem Bau des zweiten Tempels in Jerusalem verbunden. Darüber hinaus bezieht sie sich in geistlicher Anwendung auf den dritten Tempel, nämlich die Gemeinde Jesu Christi im Neuen Bund.




1: Aufruf zum Wiederaufbau des Tempels


Betrachtet man die mächtigen Widerstände, mit denen das Volk in Jerusalem konfrontiert war, ist die Demoralisierung des Überrestes Israels aus menschlicher Sicht nachvollziehbar. Sie waren eine schwache Herde Gottes. Ihre Stadt Jerusalem hatte den früheren Glanz verloren und stand unter persischer Herrschaft. Trotz ihrer Armut mussten sie hohe Steuern entrichten. Sie arbeiteten am Existenzminimum und kämpften gegen Hunger und Missernten. 


Zwar hatten sie den Altar wieder errichtet und die Anbetung voller Hoffnung aufgenommen. Doch nun hatten die Feinde wieder die Oberhand gewonnen. Es war völliger Stillstand eingetreten, und sowohl die Anführer als auch das Volk hatten sich mit dem Elend abgefunden. Hier muss Gott eingreifen, denn er hat große Pläne. Und so schickte er den Propheten Haggai, um das Volk und die Anführer neu zu motivieren. Seine erste Weissagung richtete sich an den Statthalter Serubbabel und den Hohepriester Jeschua.

 

Haggai 1,2+4: „So spricht der HERR der Heerscharen: Dieses Volk sagt: »Es ist noch nicht die Zeit, zu kommen, die Zeit, um das Haus des HERRN zu bauen!« 4 Ist es aber für euch an der Zeit, in euren getäfelten Häusern zu wohnen, während dieses Haus in Trümmern liegt?


Seit der Zerstörung des ersten Tempelgebäudes sind 66 Jahre vergangen. Doch das Volk ist der Meinung, dass jetzt nicht die Zeit für einen Neubau gekommen sei (1,2). Die großen Schwierigkeiten der Zeit werden als Entschuldigung dafür genommen, sich zunächst einmal auf sich selbst und nicht auf die Dinge des Herrn zu konzentrieren.


Der Prophet muss das Volk daran erinnern, dass gemäß dem Bund vom Sinai Gehorsam gegenüber Gottes Wort mit materiellem Wohlstand verbunden ist, während Ungehorsam mit Not einhergeht. Die schlechten Ernteerträge sind die Folge ihres Ungehorsams und ihrer Resignation.


Haggai 1,5–6: „Achtet doch aufmerksam auf eure Wege! 6 Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und habt doch nicht genug; ihr kleidet euch und werdet doch nicht warm; und wer einen Lohn verdient, der legt ihn in einen durchlöcherten Beutel!

 

Die Israeliten müssen umdenken und zunächst Holz für den Tempelbau besorgen (Vers 8). Erst dann wird Gott auch ihre eigenen Häuser und ihr bürgerliches Leben segnen. Dies ist Gottes Logik, die oft der menschlichen Logik entgegensteht.


Haggai 1,12: „Da hörten Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, der Hohepriester, und der ganze Überrest des Volkes auf die Stimme des HERRN, ihres Gottes (…).


Nach Haggais Ermahnungen fällt es ihnen wie Schuppen von den Augen. Sie merken, dass sie meilenweit hinter dem Gebot Gottes zurückgeblieben sind, und kehren mit Gottesfurcht um. Sofort reagiert Gott mit Segen.

 

Haggai 1,13: „Ich bin mit euch!, spricht der HERR.

 

Gott war die ganze Zeit mit ihnen, aber sie waren nicht mit ihm! Nun kann Gott den Geist Serubbabels, Jeschuas und des Volkes erwecken. Sie gewinnen Mut und Kraft und beginnen zu arbeiten. Wie in Esra 6,15 beschrieben, wurde der Tempel nach nur vier Jahren fertiggestellt. Gott schenkt die Kraft, Gott schenkt den Mut und Gott schenkt die Vollendung des Werkes. Alles kommt von ihm.




2: Die Herrlichkeit des zukünftigen Tempels


Zweite Weissagung (Verse 1–9)

 

In den Versen 1–9 lesen wir von der zweiten Weissagung Haggais. Das Datum ist bezeichnend, denn der einundzwanzigste Tag des siebten Monats (Vers 1) war der siebte Tag des Laubhüttenfestes in Jerusalem. An diesem Tag war zur Zeit des ersten Tempels das gesamte Volk in Jerusalem versammelt, um mit großer Freude der mächtigen Taten Gottes bei der Erlösung des Volkes aus Ägypten zu gedenken. Es war ein Tag der Rückschau auf die große Vergangenheit des Volkes und der Vorausschau auf die noch kommenden Segnungen des erwarteten Messias.


König Salomo hatte den ersten Tempel am Laubhüttenfest eingeweiht (2Chr 5,3). In seinem großen Gebet gab er eine Rückschau und eine prophetische Vorausschau. Salomo flehte Gott sogar für den Fall an, dass das Volk einmal wegen seiner Sünden vertrieben werden sollte. Er bat um Gnade, damit das Volk wieder zurückkehren dürfe.


Jetzt, in Haggais Tagen, ist der Tempel tatsächlich zerstört. Das Volk war in Gefangenschaft, doch ein Überrest ist zurückgekehrt. Die Leute blicken zwar noch immer auf eine kümmerliche Ruine. Sie haben jedoch einen Monat zuvor mit dem Wiederaufbau begonnen! Hier bringt der Prophet ein Wort der Ermunterung an alle Beteiligten, um das Werk des Wiederaufbaus zu unterstützen. Sie sollen sich an die Herrlichkeit des alten Hauses und an die Zusagen Gottes erinnern.


Haggai 2,3: „Wer ist unter euch übrig geblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr es jetzt? Ist es nicht so viel wie nichts in euren Augen?

 

Im Vergleich zur Herrlichkeit des ersten Tempels ist die jetzige Ruine nichts. Das wäre eigentlich ein Grund gewesen, sich auf die Erde zu setzen und zu trauern. Aber halt! In Vers 4 verspricht Gott Serubbabel, Jeschua und dem Volk seine Hilfe. Sie sollen stark sein in der Gewissheit des kommenden Segens.


In Vers 6 kündigt Gott an, dass er noch einmal Himmel und Erde, Meer und Land erschüttern werde. Als der Herr auf Golgatha am Kreuz starb, kam es tatsächlich zu einem Erdbeben. Noch größer war jedoch das geistliche Beben, das durch den Tod und die Auferstehung Jesu sowie durch die Verbreitung des Evangeliums ausgelöst wurde (2,7). Viele Menschen werden erschüttert werden und umkehren.


So wie der erste Tempel mit Gold und Silber gefüllt war, so ist die Gemeinde als der Tempel des neuen Bundes mit dem geläuterten Gold der Herrlichkeit des Herrn erfüllt (2,8–9). Mit seiner Auferstehung errichtete der Herr schließlich den dritten und ewigen Tempel, den Tempel seines Leibes. Die Herrlichkeit dieses Hauses wird ewig bestehen und die ganze neue Erde erfüllen.



Dritte Weissagung (Verse 10–19)

 

Ab Vers 10 kommen wir zur dritten Weissagung des Propheten. Sie knüpft gedanklich an die zuvor besprochenen großartigen Dinge an. Die Weissagung erfolgt am vierundzwanzigsten Tag des neunten Monats, genau 16 Jahre nach der Grundsteinlegung für den zweiten Tempel (siehe Vers 18). Nun beginnen die Rückkehrer mit der praktischen Umsetzung ihres Vorhabens. Gott nutzt deshalb diesen Moment, um dem Volk zwei Dinge zu sagen.

 

Erste Botschaft: Sie stehen gerade im Begriff, das Heiligtum wieder aufzubauen. Einem Heiligtum geziemt jedoch auch ein heiliges Volk. Darüber muss nun gesprochen werden. Der Herr stellt den Priestern durch den Propheten zwei einfache Fragen. Sie beantworten beide Fragen richtig. Heiliges Fleisch überträgt seine Reinheit nicht durch Berührung auf gewöhnliche Nahrungsmittel wie Brot oder irgendeine andere Speise. Ein von einer Leiche verunreinigter Mensch überträgt seine Unreinheit hingegen sehr wohl auf all diese Nahrungsmittel.

 

So ist es mit dem Volk Haggais. Es hat sich in vielerlei Weise verunreinigt. Es soll das Haus bauen, aber gleichzeitig muss es darauf achten, seinen eigenen Wandel vor Gott zu reinigen. Wenn sie selbst nicht gereinigt sind, werden all ihre Opfer unrein sein und den Tempel verunreinigen. Es wird ihnen nichts nützen, einen Tempel zu haben und einen religiösen Anbetungsdienst zu praktizieren, wenn ihr Leben nicht damit übereinstimmt. Genau das war es nämlich, was zur Zeit Jeremias zum Untergang des ersten Tempels geführt hatte.

 

Zweite Botschaft: In den Versen 15–19 erinnert Gott sie an ihr bisheriges Fehlverhalten und zeigt ihnen ganz praktisch, wie die Reinigung aussehen soll. Achtet aufmerksam auf den Segen des Herrn! Bisher habt ihr von diesem Segen nur wenig abbekommen. Darum heiligt euer Leben und baut den Tempel. Und dann achtet einmal darauf, wie Gott euch segnen wird! Denn der Tag der Grundsteinlegung des Tempels wird aus Gottes Sicht eine Änderung aller Umstände bedeuten. Gott hat sich vorgenommen, von diesem Tag an zu segnen.



Vierte Weissagung (Verse 20–23) 

 

Die Verse 20–23 bringen uns das vierte und letzte Wort Haggais. Es wird am selben Tag wie das dritte Wort überbracht. Die Weissagung richtet sich allein an Serubbabel. In den Augen der Autoritäten des Perserreichs ist Serubbabel ein unbedeutender Mann. Nicht so in Gottes Augen! Er ist ein Mann, der Gott gehorcht hat.

 

In Vers 23 erfährt Serubbabel, dass der Herr ihn an genau diesem Tag zu seinem Siegelring an der Hand machen wird. Dies war eine gewaltige Hoffnung und Ermunterung für den Knecht Gottes angesichts seiner äußerlich betrachtet so demütigenden und kümmerlichen Umstände! Mit neuem Mut und Kraft geht Serubbabel an das Werk des Wiederaufbaus und vollendet es nach vier Jahren.



Die Botschaft für uns


Die Botschaft Haggais ist auch heute noch deutlich. Gott baut seinen Tempel auf der Erde zu allen Zeiten. Er hat ihn zur Zeit des Priesters Jeschua und des Statthalters Serubbabel gebaut und baut ihn auch im Zeitalter des Neuen Testaments.


Durch seinen Tod und seine Auferstehung ist Jesus Christus zum Eckstein des geistlichen Tempels der Gemeinde geworden. Jetzt sitzt er verherrlicht auf dem Thron zur Rechten des Vaters. Der Heilige Geist ist auf die Erde gekommen, um in seinem Tempel zu wohnen, das ist die Gemeinde der Gläubigen. Aus unscheinbar kleinen Anfängen heraus hat der Heilige Geist an Pfingsten damit begonnen, diesen Tempel zu errichten. Und er wird ihn trotz aller inneren und äußeren Widerstände im Leben der einzelnen Gläubigen und im Leben der Gemeinden vollenden – bis zum Tag der Wiederkunft des Herrn.


 – Kurzvideo –

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15.12.2025 |  20:00 – 21:30 Uhr  |  Thema: Esther / Esra

 

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